Roadtrip zum Picture Rocks National Park
Nach meiner Städtetour an der Ostküste mit T besuche ich meine Freunde S und A in Michigan. Wir haben vor mit ihrem Ford Mustang Cabrio durch die USA zu fahren, in der Natur zu sein, zu wandern, zu campen und den Sommer zu genießen.
Direkt nach meiner Landung am Montagabend um halb zehn in Detroit holen die beiden mich mit gepacktem Auto direkt am Flughafen ab.
Das Ziel des ersten Trips ist der Picture Rocks National Park im Norden Michigans, nördlich der zwei Seen Lake Huron im Osten und Lake Michigan im Westen. Er liegt auf der sogenannten Upper Peninsula (Halbinsel) direkt am Lake Superior.
Auf dem Sattelitenbild ist die genaue geographische Situation der Großen Seen und der Umgebung erkennbar.
Turnip Rock
Montag
Wir entscheiden uns, nicht zur einer zum Flughafen nahe gelegenen Campingstelle zu fahren, bei der S schon war, sondern heute Abend noch ein paar Meilen gen Norden zu schaffen. Unser Ziel ist der Turnip Rock am Lake Huron, von dem S bereits von Freunden gehört hat.
Die Fahrt dauert circa 2,5 Stunden, dadurch kommen wir entsprechend erst relativ spät dort an. Wir suchen uns einen Parkplatz und schlagen nach einem kurzen Spaziergang unser Lager im Wald nahe der Küste auf.
Im Gegensatz zum oldschool Campen in Zelten, übernachten wir in Hängematten, die sehr viel leichter im Gewicht und, sofern Bäume auffindbar sind, auch im Aufbau sind.
Dienstag
Während meiner ersten Nacht in der Hängematte und unter freiem Himmel habe ich sehr gut geschlafen. Wir haben alle auch recht lange geschlafen und brechen gegen 10 Uhr unser Lager ab, um zum Turnip Rock zu wandern.
Nach kurzer Wanderung treffen wir auf einen Pfad und haben von der Steilküste einen schönen Ausblick.
Wie sich für uns erst jetzt herausstellt, ist das gesamte Gebiet, inklusive des Turnip Rocks, private property. Die Besitzer mögen nicht so gerne Besucher, die nicht in einem der Cottages der Gegend Urlaub machen, besonders weil das Ziel in letzter Zeit über das Internet stark populär geworden ist und daher zeitweise sehr viele Touristen irrtümlicher Weise vorbeikamen. Von einem ganz freundlichen Anwohner, werden wir dann zu unserem Auto zurück gefahren - praktisch.
Auf unserem Weg gen Norden machen wir zu Beginn erstmal Halt an der Küste des Lake Hurons, um am Strand zu Mittag zu essen und zu baden.
Die weitere Fahrt bei bestem Wetter und an der frischen Luft macht Spaß, sodass die 3,5 Stunden bis wir die Seen über die Mackinac Brücke queren wie im Flug vergehen.
Tahquamenon Falls
Dienstag
Unsere nächste Übernachtung machen wir an den Tahquamenon Falls auf dem Campingplatz. Bevor wir das große Vier-Personen-Zelt aufschlagen, gehen wir einen Pfad ein kurzes Stück entlang der Wasserfälle, den wir am nächsten Tag weiter gehen wollen.
Mittwoch
Am nächsten Tag wachen wir morgens vom leichten Regen auf. Wir überspringen das träge Aufwachen und bauen fix das Zelt ab.
Obwohl oder besser gerade weil es regnet ziehen wir uns nur unsere Badehose an und gehen bei den Wasserfällen ins Wasser. Das ersetzt die Morgendusche und wir müssen weniger nasse Klamotten im Auto trocknen.
Picture Rocks National Park
Mittwoch
Nach 1,5 Stunden Fahrt, es regnet die meiste Zeit, kommen wir bei trockenem Wetter am Picture Rocks Nationalpark an. In der Touristeninformation planen wir unsere Tour und bekommen einen Backcountry Camping Platz am Beaver Lake.
Mit dem Auto fahren wir zum Parkplatz nahe dem Beaver Lake, packen unser Gepäck und wandern zur Camping Stelle.
Der See ist wunderschön still und unser Camp ist direkt neben ihm. Wir sind mitten in der Natur und nur einer der wenigen Menschen in diesem Gebiet.
Unsere Hängematten haben S und ich unter einer gemeinsamen Zeltplane (Tarp) eingerichtet, um uns vor den paar Regentropfen zu schützen, die vom Wetterbericht vorausgesagt sind.
Wir essen gegen sechs und gehen danach
ca. 1,5 h an den Strand,
um dort im Superior Lake baden zu gehen
und den Sonnenuntergang zu genieße.
Wir teilen uns die ca 10 km Küstenlinie
mit zwei Menschen,
wodurch es wunderbar schön ruhig ist.
Das Glück bleibt uns treu und so haben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang, der den Himmel mit vereinzelten Wolken in rotes Licht taucht.
Der Rückweg ist recht dunkel, aber dafür können wir von der anderen Seite des Beaver Lakes den absolut atemberaubenden Sternenhimmel betrachten. Es ist wunderschön, die tausende Sterne und auch die sich über den gesamten Hinmel erstreckende Milchstraße zu sehen.
Fantastisch ist die Spiegelung der Sterne im glatten See. Ich habe verucht mit der Kamera festzuhalten. Falls ihr nur ein schwarzes Bild seht, ist es nicht schlimm, so gings mir auch als ich das Bild auf dem spiegelden Handydisplay angesehen habe.
Donnerstag
Mit dem Auto und leichtem Gepäck fahren wir im Nationalpark zu einem anderen Parkplatz, um dort eine Tagestour zu den schönstem Stellen des Nationalparks zu machen.
Dass wir kein Handynetz haben hat uns, gerade hier in den USA, nicht überrascht. Dass wir aber wirklich ziemlich abgelegen sind, wird uns auf dem Weg mit dem Auto klar, als wir merken, dass hier weder FM noch AM Radio Empfang haben.
Nach über einer Stunde Wanderung kommen wir an dem wohl schönsten Strand, den ich bis jetzt gesehen habe.
Das schöne an den großen Seen ist,
dass sie zwar groß wie Meere wirken,
aber Süßwasser haben.
Gerade der Lake Superior hat dabei
(superior) Trinkwasserqualität.
Ich kann somit während des Schwimmens bedenkenlos trinken.
Da dieser Strand recht bekannt ist, ist hier schon ein wenig mehr los. Während den Stunden die wir hier verbringen sind wir trotzdem ungestört und haben einen tollen Nachmittag.
Anstatt einen Rundweg zu laufen, emtscheiden wir uns, den direkten Weg zurück zu nehmen, um unser Camp der letzten Nacht in Richtung Küste zu verschieben und bei Sonnenuntergang am Strand kochen und essen zu könnnen.
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Am Abend ist der spiegelglatte Beaver Lake wieder schön anzusehen.
Bei so einem schönen Panorama kann sogar mit Selbstauslöser kaum etwas schief gehen
- toller Abend!
Nach dem Sonnenuntergang schlagen wir unser Lager am Wald ziemlich nah der Küste auf, wo wir die Wellen rauschen hören.
Freitag
Kurz vor Sonnenaufgang stehen wir auf, um diesen eventuell noch zu sehen.
Das ist das Camp der vergangenen Nacht.
Der Sonnenaufgang ist nicht direkt sichtbar, jedoch die rosa gefärbten Wollen.
Auf dem Rückweg zum Auto kommen wir an dem uns nun gut bekannten Beaver Lake vorbei.
Durch unser frühes Aufstehen kommen wir um kurz nach acht mit dem Auto los und können die mehrstündige Autofahrt zurück in den Süden starten.
An der Mackinac Bridge, die wir gleich nutzen um die großen Seen zu überqueren, machen wir Mittagspause.
Saugatuck
Freitag
Bevor wir nach East Lansing, dem Studienort von S und A fahren, fahren wir nach Saugatuck an den Strand.
Der Platz, an dem wir später campen werden, ist ziemlich cool auf einer Düne gelegen.
Von dort oben hat man einen tollen Blick auf das Wasser, das wir ausgiebig nutzen, da es angenehm warm ist.
Zum Abendbrot gibt es leckere Avocadobrote vor einem erneut schönen Sonnenuntergang.
Gegen Mitternacht spannen wir unsere Hängematten auf, ich schreibe an diesem Blog Eintrag weiter, der immer länger wird und gehe dann schlafen.
Samstag
Am Morgen werden wir um vier Uhr vom Regen aufgescheucht. Dieser war zwar angesagt jedoch erst für 8 Uhr. Da wir keine Lust haben mit unserer Ausrüstung nass zu werden, packen wir unsere Sachen zusammen, laufen zurück zum Auto und fahren um 5 Uhr nach East Lansing, was diesen Trip beendet.
Nachdem ich S und A lange nicht mehr gesehen habe, sind wir zusammen auf der Überholapur in den Urlaub gestartet. Direkt vom Flughafen ging’s in die Hängematte, ich habe den wunderschönen Picture Rocks Nationalpark geshen und bin innerhalb von vier Tagen in drei der fünf Großen Seen geschwommen - toller Start!
Dieser Blog Eintrag kommt mit ein wenig Verzögerung, da ich zum einen nicht viel Zeit zum Schreiben und zum anderen kein Mobilfunknetz gefunden habe.