Abstecher nach D.C.

Als Erfrischung von unserer Mehrtageswanderung fahren wir vom Shenandoah Nationalpark nach Washington D.C., wo wir uns ein schickes Hotelzimmer gebucht haben.

Freitag

Über den Skyline Drive fahren wir durch den Shenandoah Nationalpark und verlassen diesen dann, um über den Highway nach Washington D.C. zu fahren.

Da wir bereits mit dem Sonnenaufgang in den Tag gestartet sind und somit um 9:30 das Auto gestartet haben, sind wir ziemlich gut im Zeitplan, der vorsieht, um 15 Uhr im Hotel einzuchecken. Außerdem wollen wir auf dem Weg Halt bei einer Shopping Mall machen, um zu essen und noch etwas zivile Kleidung zu kaufen.

Liegen geblieben

Unverhofft kommt oft.

Nachdem wir um 10:50 vom Highway in Richtung Mall abgebogen sind, drückt A das Gaspedal und plötzlich passiert einfach nichts mehr. Er macht mir deutlich, dass nichts kommt, wenn er das Gaspedal drückt. Blitzschnell trifft er die Entscheidung, nicht wie geplant über die Brücke, die über den Highway führt, zu fahren, da wir nur noch rollen und es wohlmöglich bald stehen bleiben, sondern fährt rechts ab, bzw. rollt. Immer langsamer werdend halten wir auf dem Seitenstreifen der Auffahrt zum nächsten Highway.

Was ist nun passiert? Ratlos gucken A und ich uns an. Wir wecken den schlafend auf dem Rücksitz liegenden S und klären ihn kurz auf, was gerade passiert ist. Wir versuchen, das Auto neu zu starten, doch der Motor springt nicht an, während der Starter sich abmüht.

Glücklicherweise hat sich S vor kurzem ein Gerät gekauft, mit dem sich die Fehlercodes vom Autos auslesen lassen. Das Gerät griffbereit in der Tasche hinter dem Sitz verstaut, schließen wir es ans Auto an. Leider wird kein Fehlercode angezeigt.

Den naheliegendsten Fehler, den wir uns vorstellen können, ist, dass kein Benzin zum Motor kommt. Wir haben also die Vermutung, dass der Tank leer ist, obwohl dieser als halbvoll angezeigt wird - vielleicht ist die Tankanzeige kaputt.

Da wir natürlich keinen Reservekanister dabei haben, basteln S und ich ein Schild Fuel und stellen uns damit an die Straße, während Adrian zur nächsten Tankstelle losläuft, um dort Benzin zu kaufen.

Nach 15 Minuten hält ein Handwerker hinter uns und läuft ohne Kommentar direkt zu unserem Auto mit seinem Reservekanister in der Hand. Er ist super freundlich und erzählt, dass er selbst einmal mit leerem Tank liegen geblieben ist.

Der erneute Startversuch des Autos bleibt weiterhin erfolglos - wäre auch zu einfach gewesen. Wir können jetzt jedoch einen Fehlercode auslesen:

Fuel pump secondary circuit error

Das klingt plausibel und bedeutet für uns, dass wir nun definitiv zur Werkstatt abgeschleppt werden müssen. Wir rufen somit um 12:30 die road assistance an. Während A in der nahe gelegenen Mall wartet, warten S und ich auf den Abschleppdienst, der Schwierigkeiten hat, uns zu finden. Die Polizei kommt dann natürlich auch vorbei. Der Officer fragt, was wir so machen würden, wo wir herkommen, wo wir hinwollen und verschwindet ein paar Minuten mit unseren Papieren. Er bringt die Unterlagen zurück und zündet, bevor er fährt noch eine Signalfackel, das er hinter unserem Fahrzeug aufstellt.

Abschleppen

Nach einer Stunde Wartezeit fahren wir mit dem Abschlepper 12 Meilen zum nahe gelegenen Ford Händler Ted Britt in Fairfax. Dort stellt sich uns nun die Frage, ob das Auto am Samstag wieder laufen wird. Der Mitarbeiter kann uns zu diesem Zeitpunkt noch nichts garantieren, er versucht natürlich, das Auto so schnell wie möglich zu reparieren und wird sich am Nachmittag bei uns melden.

Wir nehmen einen Leihwagen, packen unser Gepäck um und fahren zur Shopping Mall, wo A auf uns wartet. Wir essen bei Subway ein Sandwich - auch mal was anderes nach einigen Tagen Campingküche. Während S ein paar Klamotten besorgt, hat A bereits alles erledigt, setzen A und ich uns in gemütliche Sessel und machen ein wenig Papierkram.

Hotel

Hotel Backpacking

Nach einer halben Stunde Fahrzeit nach D.C. und anschließender Parkplatzsuche kommen wir um kurz vor vier am Hotel an. Das Lächeln im Gesicht der Empfangsdame rührt bestimmt nicht nur daher, dass sie sich freut uns zu sehen, während wir mit unseren Backpacks einchecken.

Bei der Auswahl der Unterkunft war uns im Prinzip nur eine Dusche wichtig. Wir haben dann ein stark rabattiertes Hotelzimmer in einem teuren Hotel gefunden. Unser Zimmer ist sehr schön und es gibt das Angebot, zwischen 17 und 18 Uhr im Foyer kostenlos Wein zu trinken. Nachdem wir im Pool waren, nehmen wir das Angebot natürlich gerne und ausgiebig wahr. Da einige unserer Kleidungsstücke eine Wäsche vertragen könnten, hatten wir schon den Laundry Service des Hotels anvisiert. Unsere Zweifel, dass der Service inklusive ist, bestätigten sich - mit Sockenwaschen für $4 geht es los. Daraufhin haben wir von Hand in der Badewanne gewaschen.

Strassenbild

Knappe drei Wochen zuvor bereits in D.C. gewesen bin ich nun der Touristenführer.

White House J S A

Wir laufen am Weißen Haus vorbei zur Memorial Mall, um zum Sonnenuntergang beim Lincoln Memorial zu sein.

Washington Monument S

Obligatorische Photoshoot von S vor dem Washington Monument.

Washington Monument A Jump

A muss natürlich eine bisschen dynamischere Pose machen.

Lincoln Memorial

Das Lincoln Memorial im Sonnenuntergang.

Franzose

Zum Abendessen sind wir in eine Straße mit vielen Restaurants im Norden gefahren, die uns von einem Gast aus dem Hotel enpfohlen worden ist, mit dem wir uns beim Wein unterhalten haben. Sein Lieblingsrestaurant sei der Franzose und da wir alle drei noch nicht in einem französischen Restaurant waren - außer Crèperie, gehen wir dort hin. Das Essen war sehr lecker und ein schöner kulinarischer Kontrast für zwischendurch, allerdings auch sehr teuer.

Wir gehen noch in eine Bar und fahren dann mit einem Lyft, das Konkurrenzunternehmen zu Uber, das die Fahrer wohl besser bezahlt, zurück zum Hotel.

Samstag

Heute wollen wir noch ein weiteres Angebot des Hotels nutzen und kostenlos Fahrräder leihen, um D.C. zu erkunden.

Laundromat

Der Plan, dass unsere Wäsche über Nacht mit Hilfe der Klimaanlage im Hotelzimmer trocknet, ist leider nicht aufgegangen. Der erste Stop der Radtour ist daher der Laundromat, wo wir unsere Wäsche in den Trockner werfen.

Radtour

Es macht Spaß, mit den Rädern zu fahren und wir bekommen einen wirklich coolen Eindruck von der Stadt. Unser Ziel ist das US Capitol Visitor Center. Das Center wurde T und mir empfohlen, wir konnten es jedoch aufgrund der Öffnungszeiten das letzte Mal nicht besuchen. Jetzt muss ich sagen, dass wir dadurch auch nicht besonders viel verpasst haben. Für uns ist es nun trotzdem ein gutes Ziel, da wir nicht viel Zeit haben und es eine schöne Tour dorthin ist.

Capitol

Vom Capitol fahren wir mit den Rädern zurück zum Hotel, satteln den Mietwagen und holen das Pferdchen aus der Werkstatt ab.

Erstaunlicherweise hatten wir durch die Autopanne kaum Reibungsverluste und konnten unseren Trip trotzdem wie geplant umsetzen. Die Werkstattrechnung hinterlässt natürlich trotzdem einen bitteren Geschmack, während wir zurück zum Shenandoah National Park fahren.

Der Abstecher nach D.C. war in allen Hinsischten wie geplant sehr erfrischend!